Tennisellenbogen behandeln – was helfen kann (Teil 2)


Im ersten Teil haben wir erklärt, was ein Tennisellenbogen ist, wodurch er entsteht und woran man ihn erkennt. In diesem zweiten Teil geht es nun darum, wie Sie etwas gegen die Beschwerden tun können und das ganz ohne Operation.

Die gute Nachricht:
Mit gezielter Bewegung, etwas Geduld und professioneller Begleitung lassen sich die Schmerzen in vielen Fällen deutlich lindern oder sogar ganz beseitigen.

Was hilft bei einem Tennisellenbogen?

Die Behandlung hängt davon ab, wie stark die Beschwerden sind und wie lange sie schon bestehen. Meistens hilft eine Kombination aus:

  • Schonung der gereizten Stelle
  • gezielter Bewegungstherapie
  • physikalischen Anwendungen wie Massage, Kälte oder Wärme
  • kleinen Veränderungen im Alltag oder Sport

Ein wichtiger Teil der Therapie ist die Bewegungstherapie, also gezielte Übungen und Anwendungen für den Arm, das Handgelenk und den Ellenbogen.

Was gehört zur Bewegungstherapie?

Sanfte Dehnung
Sanftes Dehnen sorgt dafür, dass die Muskulatur geschmeidig bleibt, die Durchblutung angeregt wird und sich Verspannungen lösen können.

  • Handstrecker dehnen: Arm nach vorne strecken, Handfläche nach unten. Mit der anderen Hand die Finger sanft nach unten ziehen, bis eine leichte Dehnung auf der Außenseite des Unterarms spürbar ist.
  • Leichtes Ausschütteln des Arms oder sanfte Kreisbewegungen im Handgelenk.

Lockerung und Massage
Massagen können die Durchblutung fördern und Verspannungen lösen. Die Beugemuskeln auf der Innenseite des Unterarms arbeiten als Gegenspieler zu den Streckmuskeln. Sind sie zu angespannt, belastet das den Ellenbogen zusätzlich. Massieren kann kurzfristig helfen diese Muskulatur zu lockern.

Gezielter Kraftaufbau für die Streckmuskulatur des Unterarms z.B. durch Handgelenkheben

Alltagsverhalten anpassen
Oft entstehen Beschwerden durch wiederholte Belastungen im Beruf oder Alltag z. B. beim Schrauben, Tragen oder Tippen. Kleine Veränderungen in der Technik oder Haltung können viel bewirken.

Unterstützende Maßnahmen

  • Kälte lindert akute Schmerzen (z. B. Kühlpacks oder Eisabreibungen)
  • Wärme und Bäder fördern die Entspannung (z. B. Arm-Bäder mit Kräuterzusätzen wie Rosmarin)
  • Stromtherapie kann bei chronischen Beschwerden ergänzend eingesetzt werden

Wichtig: Übungen nicht auf eigene Faust!

Damit die Übungen wirklich helfen und keine neuen Probleme entstehen ist es wichtig, sich von Sportwissenschaftlern oder Physiotherapeuten anleiten zu lassen.

Diese Fachpersonen achten auf:

  • die richtige Bewegungsausführung
  • die passende Intensität
  • einen guten Trainingsaufbau

So stellen Sie sicher, dass Ihr Training auch wirklich zum Erfolg führt und nicht zu neuen Reizungen.

Fazit: Richtig gegen den Schmerz

Ein Tennisellenbogen kann sehr lästig sein, aber Sie sind dem nicht hilflos ausgeliefert. Mit den richtigen Übungen, gezielter Entlastung und fachkundiger Begleitung können Sie Ihre Beschwerden spürbar verbessern. 

Literatur und Quellen:

Badtke, G. (2010). Sportmedizin für Ärzte: Lehrbuch auf der Grundlage des Weiterbildungssystems der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP). Deutschland: Dt. Ärzte-Verlag.

Buchbauer, J., Steininger, K. (2008). Funktionelles Kraftaufbautraining in der Rehabilitation: komplette Programme zum medizinischen Aufbautraining. Deutschland: Elsevier, Urban & Fischer.

Zur besseren Lesbarkeit wird im Text die männliche Sprachform verwendet. Sie gilt für alle Geschlechter gleichermaßen.